Halo 03-2020
HALOKAZ | 27 fen und Mischungen, um die vor- gefundenen Hohlräume wetter- fest zu verschließen. Anschließend wird er die Oberflächenbehand- lung vornehmen. Text und Fotos: Bernhard Blecker Harsumer Doppelkreuz wird restauriert Schäden sind größer als erwartet Zur Vorbereitung auf das 1000-jährige Ortsjubiläum wird als eine von vielen anderen Maßnah- men das berühmte Doppelkreuz restauriert. Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins haben das un- gewöhnliche Flurkreuz abgebaut, um es als Station des Harsumer Kultur-Pfades in Eigenarbeit zu restaurieren. F achlich beraten werden sie dabei von Dipl.-Restaurato- rin Jutta Knörle aus Giesen. Eine erste Prüfung ergab, dass die Schäden am uralten Eichen-Holz wesentlich größer sind, als erwar- tet. Dieser Befund führte zunächst zur Überlegung, einen neuen Längsbalken anzuschaffen und nur die Querbalken zu restaurie- ren. Die begleitende Restauratorin riet jedoch zur Rettung des gesam- ten historischen Denkmals, zumal sie in Johannes Oelkers einen er- fahrenen und geschickten Hob- by-Restauratoren vorfand. Nun hat sich Johannes Oelkers der Aufgabe angenommen und experimentiert zurzeit mit verschiedenen Füllstof- Vermutlich steht das Harsumer Dop- pelkreuz seit mehr als 150 Jahren am südlichen Rand des Harsumer Wal- des. Eine alte Sage erklärt die unge- wöhnliche Formmit zwei Querbalken (s. Kasten). Die Sage vom Doppelkreuz Ritter Robert, ein adeliger Jäger, war in Harsum wegen seiner Beutezüge bei den Bauern in der Umgebung gefürchtet. Er verliebte sich in die Tochter Elfriede des Pächters des Har sumer Herrenhofes. Auch sie mochte den verwegenen Ritter. Vergeblich versuchte Elfriede, den übermütigen Robert von sei nem gottlosen Lebenswandel abzubringen. So betete sie wieder einmal in dunkler, stürmischer Frühlings nacht vor dem hölzernen Flurkreuz im Walde, als Robert im Dorfkrug seinen Zechgenossen ankündigte, er würde ohne Scheu auch auf den Gekreuzigten schießen. Seine Freunde meinten, das Hochwasser im Bach würde ihn wohl von seinem Vorhaben abhalten. Doch mit dem Ruf „Unsinn, Unsinn“ stürmte er mit großen Sprüngen über den Wasserlauf, der hiervon seinen Na men erhielt. Bald krachte vor dem alten Waldkreuz ein unheilvoller Schuss. Mit lautem Schrei stürzte Elfriede, die immer noch zu Füßen des Kreuzes gebetet hatte, zu Boden, tödlich getroffen durch die Hand ihres Geliebten. Vor Schreck erstarrte Robert und wurde augenblicklich mit angelegter Waffe in einen hölzernen Wegweiser verwandelt. So sollte sein schändliches Tun für alle Zeiten sicht bar bleiben. Auch der Zweite Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen: Ein Granat splitter ist ins Holz eingedrungen. Dipl.-Restauratorin Jutta Knörle be- gutachtet zusammen mit Johannes Oelkers die Schäden. VGH Vertretung Daniel Hunke Hildesheimer Str. 14 31177 Harsum Tel. 05127 409690 Fax 05127 409692 www.vgh.de/daniel.hunke hunke@vgh.de S. Stannek M. Hunke M. Erdmann U. Barkam V. Hunke D. Hunke
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