Halo 09-2021

HALOKAZ | 11 Gesund und heil zurück Malteser aus Niedersachsen beendeten Hochwassereinsatz in Ahrweiler Niedersachsen (mhd). Mit ge- mischten Gefühlen fuhren sie ins Hochwassergebiet nach Ahrweiler, begleitet vom Dank vieler Men- schen kamen sie am Freitagabend, 6. August, zurück: Die Malteser in Niedersachsen haben ihren Hoch- wassereinsatz in Rheinland-Pfalz beendet – vorerst. Ob sie ein wei- teres Mal eingesetzt werden, steht noch nicht fest. A mbulanter Pflegedienst, Fahrdienst, Sanitäter, Seel- sorger, Kümmerer – der Dienst der Malteser im hochwasser- gebeutelten Ahrweiler war vielfäl- tig, erzählt Malteser Felix Meinhart aus Hildesheim, neben Kai Zaengel und Christian Cossmann aus Han- nover einer der Einsatzleiter. Täg- lich machten sich Sanitätsstreifen vom Zeltlager der Malteser auf den Weg in die Stadt, um Menschen zu helfen. Dabei waren sie ausgestat- tet mit einem „Aufgabenzettel“, auf dem Namen besonders be- dürftiger Menschen standen: Mal war ein Verband zu wechseln, mal sollte Essen gebracht werden. Mit- unter reichte aber schon ein gutes Wort, um die meist älteren oder kranken Menschen zu beruhigen und ihnen ein Gefühl der Sicher- heit zu geben. Bis zu 20 Kilometer hätten einige Helfer jeden Tag zu Fuß zurückgelegt, erzählt Meinhart nicht ohne Stolz. Doch es hat sich gelohnt. „Wir wollten das Vertrau- en der Menschen gewinnen und das ist uns auch gelungen.“ Nicht zuletzt durch den Einsatz von bis zu sieben Mitarbeitern der „Psychoso- zialen Notfallversorgung“ (PSNV), einer Art überkonfessioneller Seel- sorger, die unermüdlich mit den Menschen sprachen und trösteten. Für ihren Einsatz haben die nie- dersächsischen Malteser viel Dank erfahren, von den Menschen vor Ort, aber auch von den Beam- ten des „Niedersächsischen Lan- desamtes für Brand- und Katas- trophenschutz (NLBK)“, die den Einsatz begleiteten. „Wir haben den Bürgern von Ahrweiler ei- nen großen Dienst erwiesen und konnten damit das Leid der Men- schen etwas lindern“. Das ist offen- bar nicht nur Meinharts Eindruck. Nun sind alle niedersächsischen Malteser wieder zu Hause, mit vie- len Eindrücken, darunter auch un- schönen. Wie damit umgehen? „Wir haben schon in Ahrweiler viel miteinander gesprochen, um un- sere Erlebnisse aufzuarbeiten und ermuntern unsere Helferinnen und Helfer, das auch nach dem Einsatz zu tun“, erläutert Meinhart. Manch- mal hilft schon ein gemeinsamer Malteser-Grillabend, um sich in ver- trauter Runde Dinge von der Seele zu reden und natürlich haben die Mitarbeiter der PSNV bei Bedarf auch nach dem Einsatz ein offenes Ohr. Die rund 120 Malteser-Helfer aus Niedersachsen waren am vergan- genen Sonntagmorgen, 1. Au- gust, aufgebrochen, um auf einem Sportplatz in Lantershofen bei Ahr- weiler einen „Betreuungsplatz 500“ des DRK zu übernehmen, der dort nach dem verheerenden Hochwas- ser im Juli aufgebaut worden war und zuletzt vom ASB geführt wur- de. Dort könnte man im Bedarfsfall bis zu 500 Patienten in Zelten ver- sorgen, nun wurde das Lager aber zur Herberge für die Helfer selbst. Von diesem Lager aus betreuten die Malteser mit ihren Fahrzeugen und Fußstreifen die Stadt Ahrwei- ler und wurden nun ihrerseits am Freitag vom DRK abgelöst. Ob die Niedersachsen in einigen Wochen noch einmal gerufen werden, um erneut Dienst in Ahrweiler zu tun, steht noch nicht fest. Wenn, dann allerdings mit deutlichen weniger Helfern, glaubt Meinhart. An diesem gemeinsamen Hochwasser-Einsatz der Malteser Niedersachsen waren aus der Malteser-Diözesangliederung HildesheimMalteser aus Buxtehude, Hannover, Celle, Braunschweig, Wolfsburg, Hildesheim und Göttingen beteiligt. Von-Ketteler-Str. 10

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