Halo 11-2019

HALOKAZ | 37 Von Kindern und wilden Vögeln … Freudig, mit großen Knopfau- gen, begrüßt Hündin„Amy“ die Kinder unseres Kindergartens Rautenberg e.V. Die Hündin zählt wahrscheinlich zur Hauptattrakti- on bei Falkner Günter Metz, denn sie begleitet unsere begeisterten Kinder immer, wenn wir die Greif- vogelauffangstation in Rautenberg besuchen. I m Jahr 2019 waren es nun zwei Ausflüge zu der Greifvogelauf- fangstation und nächstes Jahr folgen gerne weitere. Der Wunsch nach einem Besuch ist bei unseren Kindern groß. Es ist etwas ganz Be- sonderes für sie, in ihrer Nähe die Greifvögel – Tiere, die sie norma- lerweise nicht so nah sehen – besu- chen zu können. Günter Metz ist seit 1999 Falk- ner, seitdem nimmt er anhand seines großen Fachwissens ver- letzte Greifvögel bei sich auf. Die Finanzierung der Pflege und Hal- tung trägt er, mit viel Liebe und Zuneigung, selbst. In diesem Jahr, bei unseren Besuchen, waren zwei Waldohreulen und ein ganz be- sonderer Rotmilan namens „Josef“ zum Aufpäppeln und anschließen- dem Auswildern bei Günter. Beim Auswildern werden Greif- vögel 3–4 Tage im Fliegen trainiert, um die Brustmuskulatur nach einer Verletzung wieder zu stärken, und anschließend 3–4 Tage über eine Röhre gefüttert, um den Bezug zumMenschen wieder zu verlieren. In der Zeit, in der man einen Vogel versorgt, wächst er ans Herz und eine Auswilderung ist immer mit vielen Gefühlen verbunden und der Abschied fällt nicht leicht. Günter Metz hat aber auch zwei eigene Vögel – Uhu „Hermine“, die größte Eulenart Europas, und Sakerfalke „Tussie“. Tussie ist seit 12 Jahren bei Günter, mit diesem Boden- und Luftjäger wären auch Flugshows möglich. Alle Greifvögel der Auffangstation leben in eige- nen Schutzgehegen, wodurch sie vor anderen Tieren geschützt wer- den. Freilebend, aber doch immer wieder bei Günter Metz, ist Dohle Walter. Der schwarze-graue Vogel scheut auch bei Kindern nicht vor Neugierde und Zuneigung zurück und klettert auf Köpfe, Schultern sowie Füße. Nach den Besuchen ist er bei Fragen, Gesprächen, aber auch bei Rollenspielen, neben Hündin Amy das größte Thema bei uns … So ein Besuch ist wirklich et- was, was in Erinnerung bleibt und sich gut in unserer pädagogischen Arbeit aufgreifen lässt. Wir Erzieherinnen versuchen, stetig die Erfahrungsräume unserer Kindergartenkinder zu erweitern, nicht Bekanntes kennenzulernen und vor allem das direkte Umfeld zum Entdecken zu nutzen. Da bie- tet sich natürlich so eine Attraktion bestens an. Durch die Auswilderungspflicht herrscht bei Günter Metz ein reges „Kommen und Gehen“ von Greif- vögeln, wodurch sich Besuche ab- wechslungsreich und absolut loh- nend gestalten. Zu einer Führung gehören auch andere Tiere, wie Mäuse, Hühner, Gänse und Hasen … Sie sehen schon, wir freuen uns sehr über diese wundervolle, viel- seitige Möglichkeit, Erfahrungsräu- me zu schaffen. Wir danken Günter Metz aus ganzem Herzen, vor allem für sei- ne nette und kindgerechte Art, mit der er uns immer wieder empfängt. Die Erzieherinnen des Kindergarten Rautenberg e.V. Unsere Kindergartenkinder, plus Dohle Walter auf dem Kopf Günter Metz mit „Findelkind“ Rotmilan Josef Streicheleinheiten für die 8 Tage alte Mäuse

RkJQdWJsaXNoZXIy NTY5ODM=